Warum ich singe:

- Es ist unbeschreiblich schön, andere Menschen "verzaubern" zu können.

- Ich mag den Kontakt mit meinem Publikum im Konzert.

- Es gibt mir gleichzeitig die Möglichkeit, mich auszudrücken und anderen Freude zu machen.

- Die Arbeit mit anderen Sängern, Begleitpartnern und Dirigenten bringt mehr als die "Summe der Teile" hervor.

- Die Beschäftigung mit Text und Musik gefällt mir.

- Zu singen steigert auch mein eigenes körperliches und seelisches Wohlbefinden.

Warum ich gern unterrichte:

- Ich gebe gerne weiter, was Gesang mir bedeutet - und sehe andere ebenso daran "wachsen".

- Es ist spannend, an der Formgebung einer fremden Stimme direkt beteiligt zu sein.

- Die Fortschritte meiner Schüler/innen sind wie ein persönliches Erfolgserlebnis für mich.

- Im Lehren vertiefe ich mein eigenes Können und Wissen.

- Ich sehe, wie sich das Leben meiner Schüler/innen verändert durch die aktive Beschäftigung mit ihrer Stimme.

- Es ist eine ganz besondere Form von Teamwork.

Was Gesang / Stimme mir bedeuten:

Die Stimme ist das persönlichste Musikinstrument, das wir Menschen haben - und damit auch das verletzlichste. Wenn jemand sich abwertend über sie äußert, trifft uns das härter als eine abfällige Bemerkung über eine minderwertige Gitarre, Violine oder Klarinette: Schließlich können wir sie nicht "mal eben" gegen ein besseres Instrument tauschen, nicht einmal dann, wenn unsere eigenen Ansprüche wachsen. Aber ebenso wie jedes andere Instrument muss sie liebevoll gepflegt und der Umgang mit ihr geübt werden, insbesondere, weil sie vor jedem Einsatz erst neu "gebaut" werden muss: Ihr "Instrumentalkorpus" ist schließlich flexibel, denn es sind verschiedene Bereiche des Körpers, die in ganz besonderer Weise zusammen arbeiten müssen, um unseren eigenen "idealen" und unverwechselbaren Klang hervor zu bringen.

Sie verrät allerdings gerade durch ihre Einzigartigkeit viel über unser Wesen und unsere Gefühle, ob wir nun sprechen oder singen - sofern wir das zulassen. Auf diese Weise bietet uns die Stimme ein einzigartiges Mittel, uns auszudrücken und mitzuteilen, Freude und Kummer lassen sich gleichermaßen "von der Seele singen". Vielleicht vor allem aus diesem Grund hat mich Gesang, besonders individuell gefärbter Gesang, mein Leben lang interessiert. Schon als kleines Mädchen habe ich den ganzen Tag gesungen oder über den Liedern anderer Leute die Welt vergessen.

Reiches Timbre, Ausdrucksstärke, Mühelosigkeit von Artikulation und Stimmeinsatz sowie die Förderung der Einzigartigkeit jeder Stimme sind auch heute noch die Ziele, auf die ich hin arbeite, sei es bezogen auf meinem eigenen Gesang oder die Stimmen meiner Schüler. Texte sollen vermittelt werden sowohl durch den Klang als auch durch eine verständliche Aussprache, denn wer nichts zu sagen hat, kann auch seine Zuhörer nicht mitreißen. Außerdem ist eine verzerrte Lautbildung meistens das Ergebnis von unerwünschten Verkrampfungen, die gleichzeitig die Tragfähigkeit des entstandenen Tones hemmen. Mit diesem Anspruch höre ich gleichermaßen mich selber wie andere Sänger, Profis und Laien. "Technik" ist jedoch nicht alles: Eine gute Gesangstechnik kann den individuellen Ausdruck unterstützen und die Stimme schonen. Falsch eingesetzt führt "Technik" nur zur Anonymisierung, einer künstlichen Klangfarbe, die evtl. eindrucksvoll wirkt, dabei aber die Persönlichkeit maskiert.